Auszüge aus Artikel : Ärztliche Stellungnahme zur Folter IPPNW; die Bilder sind aus der Tagesschau vom 19.5.2004 entnommen.
Die aktuellen Versuche, das Folterverbot angesichts des "Krieges gegen den Terror" zu relativieren oder Folter sogar zu rechtfertigen (in den USA Rumsfeld, Bush, Cheney; in Deutschland Wolfssohn), können nicht hingenommen werden.
Folter zielt vielmehr darauf ab, den Willen, die Selbstachtung, die Persönlichkeit des Opfers zu zerbrechen. Das soziale Umfeld des Gefangenen soll in Angst und Schrecken versetzt, das Netzwerk der oppositionellen Bewegung zerschlagen werden.
Folterer wollen ihre Opfer erniedrigen, sie ihrer Menschenwürde berauben. Folter zerstört auf perfide Art den Menschen als Sozialwesen, ohne ihn zu töten. Folter schlägt seelische Wunden, die lebens-lang nicht verheilen. Folter erzeugt Entsetzen, Scham, Schuld- und Ohnmachtgefühl, Wut, Hass, Angst, Rachegedanken. Nach der Befreiung empfindet sich der Gefolterte als geschädigt, er ist unsicher und misstrauisch, schreckhaft und schlaflos. Er durchlebt die furchtbaren Ereignisse immer wie-der, fühlt sich ständig bedroht und in Gefahr, kann seine Emotionen nicht kontrollieren, sieht keinen Sinn mehr im Leben, grübelt, zieht sich zurück, zerbricht. Kurz: "Ein Gefolterter wird nicht mehr heimisch in dieser Welt." (Amery)